Attraktive Bildungswege für beruflich qualifizierte Personen
Mit der Möglichkeit, ohne Abitur oder Fachhochschulreife ein Studium aufzunehmen, stehen beruflich qualifizierten Personen attraktive Bildungswege offen. Berlin bietet besonders gute Bedingungen aufgrund der bestehenden Regelungen für den Hochschulzugang mit beruflicher Qualifikation. Ob Spezialisierung im Beruf, Erweiterung der Karriere-Perspektiven oder Interesse an Forschung und Wissenschaft – (Weiter-)Bildung eröffnet vielfältige Chancen der beruflichen und persönlichen Entwicklung. Mit der Entscheidung, aus dem Berufsleben heraus ein Studium aufzunehmen, sind im Vorfeld häufig viele Fragen verbunden:
Welches Studium ist das richtige für mich?
Welche Zugangsvoraussetzungen muss ich erfüllen?
Kann ich die fachlichen Anforderungen bewältigen?
Wie kann ich mich während des Studiums finanzieren?
Wie lässt sich das Studium mit Berufstätigkeit und Familie vereinbaren?
Diese Webseite bündelt nicht nur relevante Informationen zu bestehenden formalen Regelungen und Voraussetzungen des Hochschulzugangs. Sie bietet zugleich eine erste Orientierungshilfe, um potenziellen Studieninteressierten die Entscheidung zu erleichtern. Dabei werden auch mögliche Herausforderungen thematisiert, mit denen ein Hochschulstudium verbunden sein kann. Die Informationen richten sich in erster Linie an beruflich qualifizierte und erfahrene Fachkräfte im sogenannten MINT-Bereich – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik. Die bereitgestellten Informationen sind jedoch grundsätzlich auch auf andere Fachbereiche anwendbar.
Eine individuelle Beratung können die bereitgestellten Informationen nicht ersetzen. Sie sollen vielmehr eine erste Orientierung rund um das Thema Studieren ohne Abitur bieten und auf zentrale Ansprechpersonen und Informationsquellen verweisen.
Personen haben 2019 in Deutschland ohne Abitur ein Studium begonnen. Etwa ein Viertel von ihnen entschied sich für ein MINT-Fach.
Wer bereits berufliche Aus- und Weiterbildungen erfolgreich durchlaufen und eine Zeitlang im Berufsleben gestanden hat, studiert häufig motivierter und zielstrebiger. Trotz anfänglicher Unsicherheiten sind die meisten Studierenden ohne Abitur genauso erfolgreich wie Studierende mit Abitur oder Fachhochschulreife. Häufig schließen sie ihr Studium sogar schneller ab und erreichen dabei ähnlich gute Noten.
Zugleich besteht für Studierende mit beruflicher Qualifikation aber auch ein etwas höheres Risiko, das Studium vorzeitig abzubrechen. Die Gründe dafür liegen jedoch weniger in Lern- und Leistungsproblemen, sondern hängen häufig vielmehr mit Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Familie sowie mit der Studienfinanzierung zusammen.
Der Meisterabschluss war der Schlüssel, dass ich studieren darf, was ich will. Ich wusste aber auch, dass es ohne Abitur extrem schwierig ist. Deshalb bereitete ich mich lange vor Zusage des Studienplatzes auf Mathematik und Physik vor. Ich wollte auf den Kfz-Meister aufbauen. Meine Affinität liegt aber nicht so sehr im Konstruieren, im Maschinenbau, sondern eher in Richtung Controlling. Ich war die letzten Jahre im Management und in der Planung tätig, deshalb war das für mich am naheliegendsten.
Ich wusste genau, was mir Spaß macht. Informatik ist mein Ding. Dadurch war ich sehr motiviert, das Studium anzufangen und abzuschließen. Diese intrinsische Motivation ist ein ganz großer Punkt. […] Bevor ich mich beworben habe, habe ich mich in Vorlesungen gesetzt. Das hat mich schon richtig angespornt. Ich saß in diesem riesigen Hörsaal mit 1.000 Leuten. Das Zuhören hat mir solchen Spaß gemacht. Ich habe das alles aufgesaugt und dachte, das mache ich auf jeden Fall.